Passivrauchen - Halb so wild oder brandgefährlich?


Kein Tisch mehr frei im Nichtraucherbereich der Lieblingsbar? „Ach, nicht so schlimm, dann setzen wir uns heute ausnahmsweise in den Raucherbereich.“ Situationen dieser Art hat wohl jeder schon einmal erlebt- und wurde so gewollt oder ungewollt zum Passivrauchen verleitet. Ist das passive Einatmen von Zigarettenrauch wirklich so harmlos, wie häufig angenommen? Wohl kaum. Aber was macht den unsichtbaren Nebel so gefährlich?

von Janine Ehret


Besonders aus Raucherlokalen ist Passivrauchen bekannt

Schwerwiegende Gesundheitsfolgen

Rauchen birgt ein großes Gesundheitsrisiko, insbesondere Krebs ist hier immer wieder ein heikles Thema. Im Bereich Krebsforschung liegen gerade auch für Raucher zahlreiche Studien und Informationen vo DKFZ, dem Deutschen Krebsforschungszentrum, vor. Das DKFZ untersucht, wodurch Krebs entstehen kann, welches Mechanismen dahinterliegen etc. Das DKFZ versucht damit auch seinen Teil zur gesundheitlichen Aufklärung beizutragen.
Einmal darüber nachgedacht, sind wir passivem Zigarettenrauch viel häufiger ausgesetzt, als wir es manchmal wahrnehmen. Das Risiko sich hierbei gesundheitlich zu schaden ist sehr hoch. Passivrauchen sollte also keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden. Unter Passivrauchen versteht man das Einatmen von Tabakrauch aus der Raumluft. Dieser Tabakrauch besteht zu einem großen Teil von ca. 85 % aus Nebenstromrauch, die restlichen 15 % stellen den Hauptstromrauch dar. Während der Hauptstromrauch durch den Zug an der Zigarette und das Ausatmen von Tabakrauch entsteht, ist der Nebenstromrauch durch das Glimmen der Zigarette bedingt, in der Zeit, in der nicht an dieser gezogen wird. Interessant ist, dass zwar Neben- und Hauptstromrauch die gleichen Giftstoffe enthalten, allerdings sind diese zum Teil im Nebenstromrauch höher konzentriert erhalten. Daher stellt der Nebenstromrauch ein besonders hohes Risiko beim Passivrauchen dar. Die Folgen des Passivrauchens sind vielfältig und – nicht ganz überraschend - den schädlichen Wirkungen des aktiven Rauchens sehr ähnlich: Einige Stoffe, die beim Ausatmen von Tabakrauch freigesetzt werden, sind nachweislich krebserregend und gleichermaßen schädigend wie aktives Rauchen. So erhöht regelmäßiges Passivrauchen die Wahrscheinlichkeit für Krebserkrankungen wie Lungenkrebs um ca. 25 %. Bei jungen Frauen kann Passivrauchen sogar zu Brustkrebserkrankungen führen. Das Risiko unserer Gesundheit zu schaden, steigt durch Passivrauchen also ebenso an. Um keine gefährlichen Schadstoffe aufzunehmen, ist die einzige Lösung rauchfrei zu bleiben. Rauchfrei bleiben heißt aber auch, dass die Mitmenschen rauchfrei leben. Nur so kann man sich vor aktivem und passivem Rauchen und dem damit verbundenen Risiko z.B. für Krebs schützen. 
Andere Substanzen des ausgeatmeten Zigarettenrauches machen ihr gesundheitsschädliches Potential für uns „direkter“ und schneller bemerkbar, indem sie beispielweise unsere Augen oder Atemwege reizen und auf diese Weise so Rötungen und Husten verursachen. Andere Folgen sind Kopfschmerzen und Müdigkeit. Manche dieser schädlichen Stoffe sind in der Umgebungsluft sogar in höheren Mengen enthalten, als im aktiv aufgenommenen Zigarettenrauch. Woran beim Sitzen in der verrauchten Kneipe wohl keiner denkt: Sogar schon geringe Mengen an Passivrauch können unsere Blutgefäße schädigen und so langfristig zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Laut Zahlen des Deutschen Krebsforschungszentrums sterben in Deutschland jährlich über 2000 Menschen an Herzkrankheiten, die durch regelmäßiges Passivrauchen ausgelöst wurden. Weitere 800 werden Opfer eines passivrauchbedingten Schlaganfalls. Dem aber nicht genug. Es wurde sogar gezeigt, dass Menschen unter Passivrauchexposition genauso wie Raucher ein höheres Risiko haben psychisch labiler zu sein oder gar eine Depression mit Rauchen als Ursache zu entwickeln. 

 

Kinder trifft Passivrauchen besonders hart

Sei ein Vorbild für Dein Kind- Passivrauchen als besondere Gefahr für Kinder



Tragischer Weise sind häufig nicht nur Erwachsene Passivrauch ausgesetzt. Passivrauchen und Kinder sollte zwar eigentlich kein Thema sein, doch leider kommt dies sehr häufig vor und birgt für die schutzlosen Kinder eine besondere Gefahr. Hier sind natürlich in erster Instanz die Eltern gefordert, die Kinder zu schützen. Derartige Schadstoffe dürfen für sie kein Thema sein. Schließlich wollt ihr doch als Eltern sicher nur das beste für Eure Kinder und schon gar nicht, dass sie später einmal an Krebs erkranken. Nichtraucherschutz sollte also gerade für Kinder eine besonders große Rolle spielen. Eine frühe gesundheitliche Aufklärung bei Kindern und bei Eltern spielt eine wesentliche Rolle. Aber auch in der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine gesundheitliche Aufklärung zum Thema Schadstoffe durch Zigaretten wesentlich. Denn beim Rauchen in der Schwangerschaft rauchen die Kinder schon im Mutterleib passiv mit. Diese Kinder werden häufiger mit einem geringeren Gewicht geboren- auch wenn die Mutter selbst „nur“ passiv raucht. Kaum vorstellbar: Hierzulande sterben jährlich mehr als 50 Säuglinge durch einen passivrauchbedingten plötzlichen Säuglingstod. Außerdem sind passivrauchexponierte Kinder einem höheren Risiko für Asthma sowie Atemwegsinfektionen und Mittelohrentzündungen ausgesetzt. Wer also im Beisein seiner Kinder oder gar Zuhause raucht, schadet nicht nur sich selbst – sondern setzt auch die Gesundheit seiner Liebsten aufs Spiel. Insbesondere das Rauchen in geschlossenen Räumen wie der Wohnung oder auch das Rauchen im Auto führt zu extrem hohen Schadstoffbelastungen. Daher am besten immer im Freien und niemals im Beisein der Kinder rauchen. Wichtig ist aber auch zu wissen, dass selbst an der Haut und der Raucherkleidung so viele giftige Rückstände haften, dass auch dies selbst schon eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellt. Du siehst also, dass Nichtraucherschutz in allen Bereichen des Lebens und jedem Lebensalter eine wesentliche Rolle spielt bzw. spielen sollte. 



Fazit

Es gibt keine Grenze, unterhalb derer das Einatmen von passivem Rauch unschädlich ist- schon geringe Konzentrationen in der Atemluft können zu erheblichen Gesundheitsschäden führen. Dabei ist die Passivrauchbelastung dieselbe, egal ob beim auf Lunge Rauchen oder beim Paffen. Dieser Gefahr und der damit verbundenen Verantwortung sollten sich nicht nur Nichtraucher bewusst sein, sondern auch aktive Raucher. Du gefährdest also als Raucher nicht nur Deine eigene Gesundheit, sondern auch die Deiner lieben Menschen im Umfeld. Ein Rauchausstieg lohnt sich! Professionelle Nichtraucher-Progranme wie z.B. NichtraucherHelden.de können Dir dabei helfen.

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Janine Ehret

Janine ist mit Herz und Seele Ernährungswissenschaftlerin. Ihr Anliegen ist es zu zeigen, wie ein gesunder Lebensstil unsere Leistungsfähigkeit und unser Wohlbefinden steigern können. Sie motiviert Dich gerne auf Deinem Weg in ein gesundes, rauchfreies Leben.

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