Rauchfrei Spritze - glücklicher Nichtraucher mit nur einem Pieks?


Es gibt unterschiedlichste Methoden um mit dem Rauchen aufzuhören: Hypnose, Akupunktur, Seminar oder die sogenannte Nichtraucherspritze. Ob Rauchfrei Spritze oder Nichtraucherspritze – egal unter welchem Namen die Methode angepriesen wird, der Werbung zufolge soll man dank ihrer Hilfe im Handumdrehen glücklicher Nichtraucher werden. Doch geht dies wirklich so leicht und um was handelt es sich bei der Nichtraucherspritze überhaupt? Wie sieht es mit der Erfolgsquote aus? NichtraucherHelden.de klärt Dich auf!

von Dr. rer. nat. Yvonne Heilemann


Rauchfrei Spritze - mit nur einem Piks zum Nichtraucher?


Rauchen ist Kopfsache

Vermutlich ist auch Dein Ziel, langfristig und möglichst einfach glücklicher Nichtraucher zu werden, und vor allem auch psychisch frei vom Zwang zu rauchen zu werden. Sprich nicht mehr bei jedem Kaffee oder jeder langweiligen Situation an den Glimmstängel denken zu müssen. Natürlich wäre es Dir am liebsten dies geschehe von heute auf morgen, ohne die Nerven zu strapazieren. Genau dies verspricht – zumindest laut Werbung – Hypnose, Akupunktur, "Nichtraucher in 120 Minuten" oder auch die Rauchfrei Spritze. Allerdings ist die Wahrheit, dass Rauchen zu einem großen Teil in Deinem Kopf abläuft. Rauchen ist eine Sucht und eine starke Gewohnheit.

Die Sucht äußert sich darin, dass Du nach einer gewissen Zeit ohne Zigarette - beispielsweise im Meeting - immer unruhiger wirst und den Zug an der Zigarette regelrecht „brauchst“, um diese Unruhe zu überwinden. Das sind letztlich Symptome des Entzugs. Die Gewohnheit zeigt sich darin, dass Du meist in ganz bestimmten Situationen zur Zigarette greifst (z. B. zum Kaffee oder nach dem Essen). Aus dieser Gewohnheit kann nur eine Einstellungs- und Verhaltensänderung führen, nicht aber ein einzelner kleiner Spritzenpieks. Du denkst als Raucher zum Beispiel, dass Kaffee und Zigaretten einfach zusammen gehören, oder Dich Rauchen in stressigen Situationen entspannt? In Wahrheit sind diese Situationen aber einfach in Deinem Kopf mit dem Rauchen, mit den Zigaretten, gekoppelt worden. Du hast Dir diese Kopplung regelrecht antrainiert. Genau wie es zum dauerhaften Abnehmen einer Ernährungsumstellung bedarf, sollte ein Raucher auf dem Weg zum dauerhaften Nichtraucher daher sein antrainiertes Verhalten ändern und die bisherigen Rauchsituationen wieder von der Zigarette entkoppeln (z.B. Mithilfe von einem Seminar). Nur so schaffst Du es erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören. Hierfür braucht es aber ein entsprechendes Training. Dies kann nicht durch eine Spritze, eine Nadel, Lasertherapie gegen rauchen oder Klopfen gegen Rauchen als alleiniges Mittel der Wahl geschehen. 

 
 

Rauchenaufhören beginnt im Kopf - Du musst es wollen

Rauchfrei Spritze – wie funktioniert das?

Die Rauchfrei Spritze kann zwar die psychische Abhängigkeit nicht beseitigen, ganz unwirksam soll sie laut Herstellern und Vertreibern aber nicht sein. Eine Spritze gegen Rauchen - wie soll das funktionieren? Sie basiert auf der Mesotherapie und wird an für diese Therapie typischen Punkten des Körpers angesetzt. Sie enthält – laut den Anbietern - meist eine Kombination aus homöopathischen und pflanzlichen Substanzen, Vitaminen und niedrigen Dosen herkömmlicher Arzneistoffe. Der Begriff „Meso“-Therapie leitet sich von der Tatsache ab, dass die Spritze in die mittlere (=meso) Hautschicht verabreicht wird. Dabei wird sie an bestimmte Akupunkturpunkte an den Ohren angesetzt. Mesotherapie soll durch das Eindringen ihrer Inhaltsstoffe die durch das Nikotin beim Raucher „geschädigten“ Nerven erreichen und beruhigen. Die Rauchfrei Spritze soll die Symptome des Entzugs fast gänzlich nehmen. Angeblich soll die Wirkung der Mesotherapie der Spritze gegen Rauchen bereits nach der ersten Injektion einsetzen, zum Teil wird nach einigen Monaten eine zweite Injektion vorgenommen. Die Mesotherapie wird beispielsweise auch bei Haarausfall eingesetzt.

Ist die Rauchfrei Spritze wirklich sinnvoll? Was sagt die Praxis?


Führt die Nichtraucherspritze tatsächlich in ein rauchfreies Leben und bekämpft die Nikotinsucht? Leider ist die Studienlage zu Methoden wie der Rauchfrei Spritze (Mesotherapie) noch sehr ungenügend. Es liegen bisher keine bis kaum wissenschaftlicher Untersuchungen hierzu vor. Schaut man sich die wenigen existierenden Untersuchungen genauer an, so wird klar, dass für Methoden wie Akupunktur gegen Rauchen, Akupressur, Laserstimulation u. ä. kein nachhaltiger Langzeiteffekt im Hinblick auf das Aufhören nachgewiesen werden konnte. Auch die Rauchfrei Spitze (Mesotherapie) gehört in diese Kategorie der Antiraucher-Methoden und auch ihre Effektivität konnte leider bisher nicht wissenschaftlich belegt werden. Als unterstützende Maßnahme bei der Raucherentwöhnung könnte die Rauchfrei Spritze ggf. Sinn machen, einen Nachweis hierfür gibt es aber keineswegs.

  
 

Professionelle Unterstützung z.B. als Seminare ist ein Muss!

Einen weiterer wesentlicher Nachteil derartiger Methoden ist, dass die psychische Abhängigkeit unangetastet bleibt. Um der Nikotinsucht zu entkommen und ein rauchfreies Leben genießen zu können, muss sowohl die körperliche als auch die psychische Abhängigkeit überwunden werden. Die Entzugssymptome sind meist gering und in wenigen Tagen bis Wochen vorüber. Viel schwieriger ist die psychische Abhängigkeit zu überwinden. Daher ist zwingend immer eine Kombination mit psychologischen Methoden (z.B. mit Seminar) notwendig. Wird die Rauchfrei Spritze als alleinige Behandlung ohne ein begleitendes Seminar auf dem Weg zum Nichtraucher eingesetzt, sind zahlreiche Nachteile zu erwarten. So wird es – wenn mit dieser Methode überhaupt der Weg zum Nichtraucher geschafft wird - mit größter Wahrscheinlichkeit zu einem Rückfall oder einer so genannten Suchtverlagerung der psychischen Abhängigkeit kommen. Dies kann sich z.B. in einem vermehrten Süßigkeitenkonsum äußern. Deine psychische Abhängigkeit trainierst Du Dir dadurch nämlich nicht ab, was für einen erfolgreichen Rauchstopp unabdingbar ist. So würdest Du auch in Zukunft in allen möglichen Situationen regelrecht nach einem Zug an der Zigarette gieren. Nur ein schwacher Moment und schon wärst Du rückfällig – erfolgreicher Rauchstopp adé. So war die Rückfallquote laut Experten in einer Testreihe an Rauchern, die nur mit der Rauchfrei Spritze behandelt wurden, etwa 3 Mal so hoch wie in ganzheitlichen Seminaren. Die entsprechenden Personen waren zudem bedeutend gereizter und unausgeglichener.  

Hält die Nichtraucherspritze allein nicht zu empfehlen

Die Werbung der Nichtraucherspritze verspricht bequem, ohne die Nerven zu strapazieren, Rauchfreiheit zu erlangen - die Praxis zeigt etwas anderes. In Studien konnte die Wirksamkeit ähnlich wie bei Hypnose zur Raucherentwöhnung und Akupunktur nicht nachgewiesen werden, jedoch kann der Raucher einiges an Geld dafür auf den Tisch blättern. Die Nichtraucher Spritze ist mit etwa 60 bis 100 € nicht gerade günstig. Von Krankenkassen wird sie i.d.R. auch nicht übernommen. Ein seriöses Seminar, wie beispielsweise der Online-Kurs NichtraucherHelden.de setzt an der Verhaltensänderung an, hat eine hervorragende Erfolgsquote und wird von den Krankenkassen im Rahmen der Prävention bezahlt (anteilig oder komplett). Rauchen aufhören geht eben doch nicht nur mittels einer Spritze.

 

Fazit: Nichtraucherspritze allein nicht zu empfehlen

Experten auf dem Gebiet der Raucherentwöhnung empfehlen die Rauchfrei Spritze nicht, da deren Wirkung bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden konnte. In der Praxis stellt die Spritze gegen Rauchen also keine Alternative zu professionellen Seminaren zur Raucherentwöhnung dar. Zudem ist die Spritze gegen Rauchen teuer und wird von den Krankenkassen nicht übernommen. Die psychische Abhängigkeit kann die Rauchfrei Spritze nicht auflösen, hierfür ist eine Verhaltenstherapie (Seminar) notwendig. Gerade professionelle Nichtraucherprogramme wie z.B. NichraucherHelden.de werden im Gegensatz zur Rauchfrei Spritze komplett oder anteilig von der Krankenkasse übernommen und haben eine hohe Erfolgsquote. 
 

  

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Dr. rer. nat. Yvonne Heilemann

Yvonne ist seit vielen Jahren in Wissenschaft und Forschung tätig. Mit aktuellen Studien und neuesten Erkenntnissen rund um die Themen Gesundheit, Rauchen und Ernährung kennt sie sich bestens aus. Gerne möchte sie ihr Wissen mit Euch teilen.

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