Zigarettenwerbung - Die vorgespielte Wahrheit der Tabakindustrie


Es ist kein Geheimnis, dass die Tabakindustrie Geld verdienen möchte. Doch wie schafft sie es durch Zigarettenwerbung ein Produkt so erfolgreich zu verkaufen, das Deiner Gesundheit ganz offensichtlich schadet? Die fiesen Tricks der Tabakindustrie und wie Du in Zukunft nicht mehr auf die Tabakwerbung reinfällst, erfährst Du hier.

von Isabel Dorst


Zigarettenwerbung soll locken


Wen will die Tabakindustrie vor allem erreichen?

Generell soll Zigarettenwerbung auch die Bevölkerungsgruppen erreichen, die bisher zu den Nichtrauchern zählen. Das sind in erster Linie Frauen und Jugendliche. Dies begründet auch die Tatsache, dass häufig eben diese Personengruppen in den Zigarettenwerbungen zu sehen sind. Durch die jungen, hübschen, sportlichen Schauspieler soll eine Wirkung von Nikotin vermittelt werden, welche so nicht der Wahrheit entspricht. Junge Menschen identifizieren sich zudem leichter mit den ebenfalls jungen Filmdarstellern. Die Tabakindustrie zeigt Szenen voller Spaß und Energie in ihrer Zigarettenwerbung. Die negativen Folgen des Rauchens hingegen werden komplett außen vor gelassen. Die Tabakwerbung ist also einseitig und nicht real. Wusstest Du zum Beispiel, dass der rauchende Cowboy, welcher jahrelang DAS Gesicht für eine bekannte Zigarettenmarke war, an Lungenkrebs starb? 

 

Des Weiteren baut die Tabakindustrie auf Entwicklungsländer. In der ,,Dritten Welt“ wird als Folge vieler Werbemaßnahmen mittlerweile viel Tabak angebaut. Hier wirbt die Tabakindustrie mit lukrativen Zahlen des Tabakanbaus, wobei die Folgen für diese Länder fatal sind. Die Einwohner denken, sie könnten durch den Anbau von Tabak viel Profit und ein besseres Leben erreichen. Die Tabakindustrie nutzt also die Verzweiflung und Armut der Menschen aus, um sie mit einer geschönten Wahrheit zu manipulieren. Hinzu kommt, dass die Politik dort weitaus weniger Widerstand leistet als in der westlichen Welt, wo die Zahl der Raucher mehr oder weniger stagniert. Zusammenfassend kann man sagen: Rauchen schadet – vom Tabakanbau bis zum Zigarettenkonsum. 

Dabei ist das primäre Ziel der Tabakindustrie angeblich gar nicht die Nichtraucher zu Rauchern zu machen. Vielmehr gehe es darum, den bereits bestehenden Rauchern die Entscheidung zwischen den einzelnen Marken zu erleichtern. Dass durch die Tabakwerbung Nichtraucher dazu animiert werden Tabak zu konsumieren sei dabei eine natürliche Wirkung der Werbung. Doch gerade auch auf dem Weg die erste Zigarette zu konsumieren, kann Tabakwerbung einen großen Anteil haben. 

Tabakwerbung machte Frauen rauchen schmackhaft

Zigarettenwerbung durch die Blume

Ist Dir schon mal aufgefallen, dass verschiedene Produkte genau wie Zigarettenmarken heißen? Es gibt sowohl das Markenparfum Davidoff als auch Zigarren der Marke Davidoff. Ebenfalls kannst Du Dir entweder Camel Active Kleidung kaufen oder aber Camel Active Zigaretten rauchen. Zudem gibt es viele Veranstaltungen, welche die Tabakindustrie sponsert. Ebenso auffällig ist der Konsum einer bestimmten Zigarettenmarke in Spielfilmen. So rauchte James Bond beispielsweise eine bestimmte Zigarettenmarke im Film ,,Lizenz zum Töten“. Dies hat den Zigarettenhersteller angeblich schlappe 350.000 Dollar gekostet. Mache Dir im Alltag also bewusst, wo Du überall Zigarettenwerbung findest. So hast Du mehr Kontrolle über Dein Unterbewusstsein und lässt Dich nicht so einfach unbewusst beeinflussen.

 

Imageverbesserung durch großzügige Spenden

Dieser Vermarktung versucht die Politik beispielsweise durch eine erhöhte Tabaksteuer entgegen zu wirken. Auf der anderen Seite versucht die Tabakindustrie gleichzeitig über Interessensverbände die Politik zu beeinflussen. Beispiele hierfür sind: 

Maßnahme der Tabakindustrie Ziel der Tabakindustrie
Finanzielle Unterstützung von Parteitagen Manipulation der Parteien
Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums für Präventionsmaßnahmen zum Thema Rauchen bei Kindern und Jugendlichen Abwendung des negativen Images
Freiwillige Regelungen, welche die Tabakindustrie beschränken  Strengere Regelungen seitens der Politik nicht mehr nötig
Korruption mittels Experten Verschönern von negativen Fakten über den Tabakkonsum durch Wissenschaftler 

 

Manipulation und Imageverbesserung

Die Manipulation von Fakten durch das Bezahlen von Wissenschaftlern wird anhand der folgenden zwei Beispiele deutlich:

  1. Die Tabakindustrie gründete Stiftungen, nur damit der Verbraucher den Zusammenhang zwischen ihr und Experten, welche die negativen Konsequenzen des Rauchens beschönigen, nicht erkennt.
  2. Teure Kampagnen wurden veranlasst, um Expertengruppen und Regierungen dazu zu bringen, die unvorteilhaften Ergebnisse einer Studie zum Thema Passivrauchen so lange wie möglich geheim zu halten.
Liest Du also Studien zum Thema Rauchen, schaue ganz genau hin, wer an der Studie mitgewirkt hat und ob möglicherweise die Tabakindustrie ihre Finger im Spiel hatte.
Doch nicht nur die Politik und Wissenschaft wird durch die Tabakindustrie manipuliert. Um ihr negativ besetztes ethisches Image zu verbessern, unterstützt die Tabakindustrie beispielsweise Ausstellungen oder Obdachlosenzeitungen.

Tabakindustrie lässt sich Werbung Millionen kosten

 

Die versteckte Wahrheit

Du weißt sicherlich, dass Rauchen abhängig macht. Dieses Wissen bestritt die Tabakindustrie lange Zeit und berief sich darauf, dass jeder Raucher selbst und ohne den Zwang durch Abhängigkeit entscheiden könne, ob er rauchen oder einfach aufhören möchte.
Die Tabakindustrie schafft Arbeitsplätze. Jedoch wird der Stellenwert der gesamten Tabakindustrie für die Wirtschaft übertrieben und überspitzt dargestellt. Dass aufgrund von Umstrukturierungen sehr viele Arbeitsplätze in eben dieser Industrie abgebaut wurden, wird verschwiegen.
Den Angaben auf Zigarettenpackungen kannst Du nicht immer trauen. Die Zahlen über die angebliche Menge von beispielsweise Nikotin stammen aus Untersuchungen an Maschinen - sogenannte „Standardtest-Verfahren“ - unter nicht realen Bedingungen. Paradoxerweise wurde dieses Verfahren von der Tabakindustrie entwickelt. Daher sind auch die Zusatzbezeichnungen wie ,,mild“ oder ,,light“ auf den Zigarettenverpackungen seit 2003 verboten. Zwar wird in der Maschine tatsächlich ein geringerer Nikotingehalt gemessen. Das liegt jedoch daran, dass aufgrund der kleinen Poren in den Filtern der Rauch verdünnt wird. Rauchst Du allerdings eine Zigarette, so verschließt Du mit Deinem Mund und Deinen Fingern diese Poren und atmest dadurch eine höhere Konzentration an Nikotin ein. Zudem beeinflussen verschiedenste Zusatzstoffe in Zigaretten Dein Rauchverhalten, ohne dass Du es merkst. Einige Stoffe, beispielweise Magnesiumoxid, welchen den Zigaretten absichtlich zugesetzt werden, sollen sogar Dein Abhängigkeitspotential erhöhen. Wenn Du wissen möchtest, welche Zusatzstoffe wirklich in einer Zigarette stecken, dann lies doch auch den Artikel Zusatzstoffe in Zigaretten. Verlasse Dich also nicht blind auf die Worte anderer, sondern höre auf Dich und Deinen Körper!

 

Sei stark und vertrau auf Dich!

Die Tabakindustrie manipuliert, verschleiert, leugnet und verheimlicht die Wahrheit. Gehe deshalb aufmerksam durchs Leben und achte auf die kleinen Anzeichen der Tabakindustrie, wie sie versucht Dich zu beeinflussen. Vertraue auf Dich und das, was Dein Körper Dir sagt.
 

Hol Dir jetzt Deine Rauchfrei-Tipps


Isabel Dorst

Isabel ist Biologin und Ernährungswissenschaftlerin. Durch ihre akademische Ausbildung kennt sie sich mit den Gefahren eines ungesunden Lebensstils, zu dem das Rauchen nun mal auch gehört, gut aus. Mit diesem Wissen möchte sie Menschen dabei helfen gesündere Entscheidungen zu treffen und ihren Weg in ein gesundes, zufriedenes Leben zu finden. Gesunde Ernährung, Yoga und ein healthy lifestyle spielen bei ihr auch privat eine große Rolle. Sie gibt Ihre Tipps und Ihr Know-How zum Thema Gesundheit und Lebensstil gerne an Dich weiter.

Kommentare

Dein Kommentar dazu:



Jetzt App kostenlos downloaden