Kettenraucher: eine Zigarette nach der anderen glimmt
Kettenraucher - was ist das?
Der wohl bekannteste Kettenraucher in Deutschland ist Helmut Schmidt. Kaum ein Foto oder eine Fernsehaufnahme existiert, in der sich der Politiker nicht eine Zigarette nach der anderen anzündete. Doch ab wann ist man denn ein Kettenraucher? Als Kettenraucher bezeichnet man Leute, die von einer Zigarette zur nächsten greifen. Ähnlich wie den Gliedern einer Kette, sind die Glimmstängel „miteinander verbunden“. Einige starke Raucher zünden sich zum Beispiel die nächste Zigarette mit der Glut des gerade erst aufgerauchten Stumpens an. Eine einheitliche Definition gib es allerdings nicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht ab 20 Zigaretten pro Tag von einem starken Raucher. Doch warum werden einige Rauchern zu Kettenraucher, andere aber nicht?
Ketten- oder Gelegenheitsraucher - Einfluss der Gene
Fakt ist, ob jemand anfängt zu Raucher oder nicht, wird durch das soziale Umfeld bestimmt. Kommt man damit weder durch Familie noch Freunde in Berührung, ist es unwahrscheinlich, dass man von sich selbst aus mit dem Rauchen beginnt. Ob und wie stark sich schließlich eine Nikotinsucht ausprägt liegt dann mit an unseren Genen. Forscher haben das Erbgut von rund 140.000 Rauchern und Nichtrauchern untersucht. Dabei haben sie zwei Mutationen entdeckt, die Menschen anfälliger für die Nikotinsucht machen. Waren beide Mutationen vorhanden sind die Personen bereits nach kurzer Zeit dem Glimmstängel verfallen. Zugleich rauchten diese Personen auch mehr Zigaretten pro Tag, als Raucher ohne diese genetischen Veränderungen. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass die Träger dieser Mutationen auch häufiger an Lungenkrebs erkrankten. Wieso
Raucher Lungenkrebs häufiger bekommen als Nichtraucher habt aber noch zahlreiche andere Gründe.
Haben Kettenraucher ein höheres Gesundheitsrisiko?
Lungenkrebs häufiger bei Ketten- als bei Gelegenheitsrauchern
Einzelfälle von nicht erkrankten Kettenrauchern, wie Helmut Schmidt, lassen die Gefahr, die das Rauchen birgt, kleiner wirken. Denn nur 9 von 10 Lungenkrebsfällen lassen sich tatsächlich auf das Rauchen zurückführen. So besteht für einige Kettenraucher die Hoffnung, sie mögen dieser Eine sein, an dem das Unheil vorüber geht. Ob man zu den „glücklichen“ gehört wird ebenso von unseren Genen mitbestimmt. Die Forscher stellen zudem fest, dass Träger der beiden Mutationen im Vergleich zu anderen Rauchern, die ebenso viele Zigaretten konsumierten, ein erhöhtest Risiko für Krebserkrankungen aufweisen. Somit gibt es genetische Veränderungen die dafür sorgen, dass die Lust auf das Rauchen gesteigert wird und obendrein auch noch die Wahrscheinlichkeit für eine spätere Krebserkrankung erhöhen.
Jede Zigarette erhöht das frühzeitige Sterberisiko
Egal ob Ketten- oder Gelegenheitsraucher, Zigaretten sind und bleiben schädlich! Unser Artikel
Rauchen: Fakten und Zahlen über das Qualmen gibt Dir hier noch mehr Aufschluss. Eine mehrjährige Studie zum Raucherverhalten bestätigte auch bei Gelegenheitsrauchern ein erhöhtes Sterberisiko. Die
Lebenserwartung für Raucher generell ist deutlich kürzer. Menschen, die über Jahre hinweg auch nur eine bis zehn Zigaretten pro Tag rauchen, wiesen ein um 84 Prozent erhöhtes Risiko frühzeitig zu sterben auf, im Vergleich zu Nichtrauchern. Von allen befragten Gelegenheitsrauchern erkrankten 16 Prozent an Krebs, Herz-Kreislauf und Lungenkrankheiten, also den typischen
Raucherkrankheiten. Bei den lebenslangen Nichtrauchern waren es hingegen nur 9 Prozent.
Fazit
Im Vergleich zu Nichtrauchern haben alle Raucher, egal ob Gelegenheits- oder Kettenraucher, ein stark erhöhtes Risiko an Krebs und Herz-Kreislaufkrankheiten zu erkranken. Innerhalb der Raucher steigt das Krebsrisiko generell mit zunehmendem Zigarettenkonsum, so dass Kettenraucher am schlimmsten davon betroffen sind. Genetische Veränderungen in unserem Erbgut beeinflussen zusätzlich das Entstehungsrisiko sowohl einer
Nikotinsucht, als auch einer Krebserkrankung, jeder einzelnen Person. Kommt somit ein gefährlicher Cocktail zusammen, ist sind lebensbedrohliche Erkrankungen wie Lungenkrebs kaum noch abzuwenden. Eine genetische Untersuchung, ob diese Mutation vorliegt, ist zurzeit noch nicht kommerziell verfügbar. Forscher arbeiten allerdings an einem Gentest um zumindest diese Hochrisikogruppe zukünftig identifizieren zu können. So lange dies jedoch nicht möglich ist, ist für jeden Raucher ungewiss ob er sich in dieser Gruppe befindet oder nicht. Nun musst Du also selbst entscheiden ob Dir das Rauchen so viel wert ist!